Blockträgerbrücken Frankenberg
Projektüberblick
Objekt: | Fuß- und Radwegbrücke |
Bauherr: | Magistrat der Stadt Frankenberg/Eder |
Objekt- und Tragwerksplanung: | IB Miebach, Lohmar |
Ausführung: | Schaffitzel Holzindustrie |
Baujahr: | 2022/2023 |
Technische Daten
Konstruktion: | Zweifeldrige Blockträgerbrücke mit getrepptem Holztragwerk aus blockverklebtem Brettschichtholz, Belag aus Betonfertigteilen, Geländer aus V-förmigen Flachstahlpfosten und horizontalen Edelstahlseilen mit Handlauf aus Accoya |
Maße: | Länge 60,00 und 80,00 m, Breite 4-5 m |
Leistungsumfang: | Herstellung, Abbund, Lieferung, Montage |
Besonderheiten
Eine der Maßnahmen zur Umsetzung dieses Programms „Frankenberg 2020“ ist ein neues Radverkehrskonzept, das neben neuen Brückenbauwerken auch den Radwegeausbau vorsieht. Außer der besseren Integration der Stadt mit überregionalen Radwegen soll die Eder besser in das Stadtbild eingebunden und der Zugang zu Naherholungsflächen erleichtert werden.Auch im etwas außerhalb der Stadt gelegenen Bereich der „Wehrweiden“, wo u.a. der jährliche Pfingstmarkt stattfindet, soll die Eder besser in das Gesamtbild des Platzes eingebunden werden. Die neue, 60 m lange und 4-5 m breite Brücke ersetzt eine nicht mehr sanierungsfähige Brücke und zeigt auf, dass Bauen, Naturschutz und Nachhaltigkeit nicht im Widerspruch stehen.
Der Verlauf der Brücke nimmt die anschließenden Wege durch eine ausgerundete Grundrissform auf. Die Brettschichtholzträger selbst sind zweiachsig gebogen und getreppt. Zusätzlich wird eine dynamische Querschnittshöhe zwischen 45 und 140 cm – die größte Ausdehnung liegt über dem Pfeiler – durch Blockverleimung einzelner Brettschichtholzträger unterschiedlicher Längen und Breiten erreicht, was zudem die Produktion mit wenig Verschnitt und optimaler Materialausnutzung sehr wirtschaftlich macht.
Die Konzeption als geschützte Holzbrücke gemäß DIN EN 1995-2 NA garantiert eine hohe Lebenserwartung, die einer Brücke aus Stahl oder Beton gleichgestellt wird. Zudem wird der Holzbrückenkörper durch den aufliegenden Gehbelag aus Betonfertigteilen in der Güte C50/60 so gut geschützt, dass auf den Einsatz von Chemie als Holzschutz komplett verzichtet werden konnte.
Gut für die Natur – gut für den Menschen: eine entscheidende Vorgabe für den Bau war die Barrierefreiheit der Brücke mit maximalen Steigerungen von 6%. Und auch nachts soll die Brücke mit in den Handlauf integrierten LED-Leuchten sicher begehbar sein.
Das Brückenkonzept hat so überzeugt, dass die gleiche Konstruktion, nur mit 80 m Länge, für eine weitere Brücke angewandt wurde. Diese "Schwesternbrücke" etwas oberhalb des Verlaufes der Eder den Stadtteil Schreufa, verbindet mittlerweile den Wildpark und den Hessischen Fernradweg R6.
Die Brücke Frankenberg hat beim Deutschen Holzbaupreis 2023 eine Anerkennung bekommen. Die Pressemitteilung zu dieser Anerkennung finden Sie hier.
Die Pressemitteilung zum Bau den Brücken Frankenberg "Zwei Schwestern verbinden Stadt und Natur" finden Sie hier.