Sonderpreis Ingenieurbauwerk für Gmünder Brücken


Im Rahmen des Holzbaupreises Baden-Württemberg 2015 wurden die Bahnhof- und Rokokobrücke in Schwäbisch Gmünd für die beispielhafte Verwendung von Holz mit dem Sonderpreis Ingenieurbauwerk ausgezeichnet.

Am 22. Juli 2015 wurde in Kressbronn (Bodenseekreis) der Holzbaupreis Baden-Württemberg 2015 verliehen. Die rund 160 eingereichten Objekte sind ein Zeichen dafür, dass der Holzbau in Baden-Württemberg von großer Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung des Landes ist. Die Bahnhof- und Rokokobrücke in Schwäbisch Gmünd wurde in diesem Rahmen für beispielhafte Verwendung von Holz mit dem Sonderpreis Ingenieurbauwerk ausgezeichnet. Mit dem Sonderpreis werden vom MLR und Landesbeirat Holz Baden-Württemberg e.V. beispielhafte technische Bauwerke ausgelobt, die eine wegweisende Technologie und / oder Konstruktion aufweisen.

Die beiden für die Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014 errichteten Fußgängerbrücken sind Vorreiter für Holzbeton-Verbundbrücken in integraler Bauweise und zeichnen sich durch einen raffiniert gestuften Holzträger aus. Der Verbundträger besteht aus einer Fahrbahnplatte aus Stahlbeton und einem unten liegenden Fichte-Brettschichtholzträger. Die Stahlbetonplatte übernimmt den konstruktiven Holzschutz für die tragenden Bauteile aus Holz. Die im Querschnitt gestuften, blockverleimten Brettschichtholzträger werden nicht direkt gelagert, sondern enden vor den beiden Brückenwiderlagern. Durch das integrale Rahmentragwerk kann auf Fugen und Lager verzichtet werden. Die Stahlbetonplatte geht im Bereich der Rahmenecken monolithisch in die beiden Brückenwiderlager über. Architekt und Tragwerksplaner war Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf von graf ingenieure aus Schwäbisch Gmünd, die Projektbetreuung erfolgte durch Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH und ausführendes Holzbauunternehmen war Schaffitzel Holzindustrie GmbH + Co. KG.

„Die Objekte der Preisträgerinnen und Preisträger stehen für einen vielfältigen, spannenden und anspruchsvollen Holzbau. Sie verdeutlichen, dass viele Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Kommunen im Land sich bewusst und häufig für das Bauen mit Holz entscheiden. Die Identifikation mit dem Universalbaustoff Holz ist hoch. Die unterschiedlichsten Gebäudetypen machen eindrucksvoll deutlich, dass heute nahezu jeder Bau mit Holz realisiert werden kann. Diese Tatsache unterstreicht auch die hohe planerische Kompetenz und das enorme Holzbaufachwissen in unserem Land“, erklärte Herr Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Auch der Deutsche Bundesrat bekräftigt, dass nachwachende Rohstoffe wie Holz zur Verminderung der CO2-Emissionen im Gebäudebereich eingesetzt werden müssen, um die Klimaschutzziele 2020 zu erreichen.

Auf dem Foto von links nach rechts: Prof. Peter Cheret (Universität Stuttgart, Institut für Baukonstruktionen und Entwerfen), Frank Miebach (Geschäftsführer Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH), Karl-Eugen Ebertshäuser (Geschäftsführer Landesgartenschau 2014 Schwäbisch Gmünd), Prof. Dr. Graf (Inhaber graf ingenieure, Schwäbisch Gmünd und Professor an der Technischen Universität Kaiserslautern), Alexander Bonde (Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg).