Schreinerei Galm

Projektüberblick

Objekt: Produktionshalle mit Büro- und Ausstellungsgebäude
Bauherr: Schreinerei Galm, Fahrenbach-Robern (Neckar-Odenwald-Kreis)
Architekt: Jochen Camarena, Limbach
Statik/Holzbau: Schaffitzel Holzindustrie
Baujahr: 2019

 


Technische Daten

Konstruktion: Produktionshalle mit Büro- und Ausstellungsräumen, ca. 900 m2 Gesamtfläche, Satteldach mit 2% DN, Tragwerk aus Fichten-Brettschichtholz, Zwischendecke aus massiv verleimten BSH, Büro mit F30-Außenwänden und einer F60-Holzrahmenbau-Trennwand
Maße: Länge: 36 m, Breite: 25 m, Büro- und Ausstellungsgebäude: EG: ca. 12 x 12 m, OG: ca. 13 x 14 m
Leistungsumfang: Statik, Tragwerk aus Brettschichtholz für Halle und Büro sowie Gebäudehülle

Besonderheiten

Die Faszination für Holz begleitet die Möbelschreinerei Galm seit seiner Gründung 1950 in Robern. Von Generation zu Generation werden diese Faszination und das Schreinerhandwerk weitergegeben. Hierbei spielen Tradition und Werte für den holzverbundenen Familienbetrieb eine wichtige Rolle. Umso schwerer fiel Udo Galm die Entscheidung, die Schreinerei, welche von seinem Großvater Ludwig Galm errichtet wurde, nach einem heftigen Unwetter 2016 komplett abzureißen und neu aufzubauen.

Der Wunsch des Bauherrn war es, eine neue Schreinerei mit Büro- und Ausstellungsräumen zu errichten, die kompakter, effektiver und zukunftsfähiger sein sollte – immer mit Blick auf die Tradition und Werte des Familienbetriebes. Hierfür wurde das Büro als zentraler Ausgangspunkt geplant, um in die Werkstatt und Ausstellungsräume zu gelangen. Das Büro, welches Udo Galm als seine „Denkwerkstatt“ bezeichnet, ist ganz nach seinem Motto „Quadratisch. Praktisch. Galm.“ konstruiert: ein Würfel mit einer Holzfassade, die sich optisch von der restlichen Außenverkleidung der Schreinerei abhebt. Die Zwischendecke des Bürogebäudes ist als massiv verleimte Brettschichtholzdecke ausgeführt, wobei Elemente mit einer Doppel-Nut-Federverbindung untereinander verbunden sind. Schaffitzel lieferte die komplette F30-Tragwerkskonstruktion aus BSH. Für die Konstruktion wurden fünf ca. 25 m lange Satteldachbinder mit geradem Untergurt gefertigt. Diese sind mit zehn konisch zur Bodenplatte zulaufenden Rahmenstützen als Doppelstützen verbunden, wodurch die Rahmenecken beidseitig ausgebildet werden. Zudem zeichnet sich die Konstruktion durch vier Giebelobergurte sowie Dachund Wandverbände aus Holz aus, wobei der Anschluss zwischen den Bindern und Stützen mit eingeschlitzten Stahlteilen erfolgt.

Die Schreinerei hat eine Nutzfläche von 900 m² auf der produzierenden Ebene. Zusätzlich sind 300 m² Fläche im unteren Hanglager unterkellert. Dort befindet sich die Heizanlage, die mit Holzabfällen der Schreinerei heizt. Insofern ist die Schreinerei fast energieautark. Mit dem Ausbau einer Photovoltaikanlage auf dem Satteldach soll die Schreinerei komplett von externen Energielieferungen unabhängig werden.

Fotos: Udo Galm, Fahrenbach-Robern

Referenzen